6. Juni 2019 | Allgemein Gemeindegründung vor Ort

Wohlgeruch durch Pfefferminz

Markus Schmidt ist Pastor und gründet seit 2012 die FeG dreisechzehn in Hannover. Er ist Teil des Arbeitskreises Gemeindegründung, der die Gemeindegründungsaktivitäten im Bund Freier evangelischer Gemeinden mitverantwortet. 

Aber was nimmt Markus eigentlich sonntags immer mit auf die Kanzel? Wir werfen einen Blick in seine Tasche.

Alles, was ich auf der Kanzel bzw. im Gottesdienst brauche, ist in der Regel in meiner Tasche (1), die meine Frau mir vor einigen Jahren zum Geburtstag geschenkt hat.

Es mag schockierend sein, aber ich nehme keine Bibel (2) mit. Denn die kenne ich in- und auswendig! – Nein, das wäre auch zu schön. Der Grund ist, dass der eigentliche Predigttextbei uns auf den sogenannten Infozetteln abgedruckt ist und von dem jeweiligen Gottesdienstmoderator vorgetragen wird. Alle weiteren Bibelstellen, die ich in der Predigt erwähne, befinden sich in meinem Predigtmanuskript.

Das Manuskript selbst befindet sich dann in digitaler Form auf meinem Tablet (3). Das nehme ich nicht nur mit in den Gottesdienst, sondern auch mit auf die Kanzel, die in unserem Fall aber eher ein Stehpult ist. Üblicherweise predige ich frei, aber dann und wann spicke ich trotzdem mal auf mein Skript.

Heutzutage ist das Handy (4) auch nicht wegzudenken. Das lasse ich aber – hoffentlich ausgeschaltet – in meiner Tasche. Erst wenn ich mich auf den Heimweg mache, schalte ich es wieder an. Normalerweise rufe ich dann zu Hause an, um meine baldige Ankunft zu verkünden.

Ganz ohne Papier geht es aber manchmal nicht. Am Rande des Gottesdienstes habe ich immer mal wieder Dokumente an den einen oder die andere zu verteilen, auch dadurch bedingt, dass wir kein Gemeindebüro haben und ich von meinem Arbeitszimmer zu Hause aus arbeite. Damit diese Dokumente nicht so verknittern, benutze ich eine Mappe (5).

Natürlich ist auch mein Schlüsselbund (6) dabei. Den brauche ich für das Auto, um überhaupt zum Veranstaltungsort zukommen und am Abend dann wieder zu Hause einzukehren. Richtig wichtig ist aber der Rathausschlüssel, der sich an meinem Schlüsselbund befindet. Unsere Gottesdienste finden in einem Saal statt, der sich im Lindener Rathaus befindet. Mit diesem Schlüssel verschaffe ich mir, lange bevor die ersten Besucher kommen und die Türen des Saals sperrangelweitoffenstehen, Zugang – in der Regel 90 Minuten vor dem ersten Gottesdienst eines Tages.

Meine Trinkflasche (7) darf ebenfalls nicht fehlen. Getränkegibt es zwar auch vor Ort, aber ich bin Besitzer einer tollen Wasserfilteranlage, und dieses Wasser gleicht zwar nicht dem lebendigen Wasser, das Jesus gibt, aber es ist einfach besser als jenes, welches wir am Veranstaltungsort haben.

Nach dem Gottesdienst möchte ich allen Menschen, mit denen ich im Anschluss spreche, ein Wohlgeruch sein. Geradewenn ich länger gesprochen habe, tut es mir und anderen gut, wenn ich vor dem ersten Gespräch ein Pfefferminzbonbon (8) einschmeiße. Und gerade weil ich sonntagmorgens oft feststelle, keine Bonbons mehr zu haben, halte ich oft noch am Kiosk oder der Tankstelle, um Bonbons nachzuladen. Dazu brauche ich dann mein Portemonnaie (9).

Ich habe meist einen Apfel oder eine Banane (10) dabei. Zwischen unseren beiden Gottesdiensten um 11 Uhr und um 15 Uhr gehe ich in der Regel nicht essen. Ich habe bemerkt, dass mich das Mittagessen träge macht und das meiner Predigt um 15 Uhr eher unzuträglich ist. Daher tut es in meinem Fall auch ein Stück Obst, um auch im zweiten Gottesdienstfrisch rüberzukommen! Außerdem spare ich mir die Kalorien. Denn am Sonntagabend, wenn die Kinder im Bett sind, habenmeine Frau und ich es uns zur Gewohnheit gemacht, dass wir „schnelles Essen essen“, sprich: einen Döner holen, Pizza oder etwas anderes aus der Abteilung Fast Food bestellen.

 

Diese Story ist in CHRISTSEIN HEUTE, Ausgabe Juni 2019, erschienen.

MARKUS SCHMIDT
Alter: 44 Jahre
Familienstand: verheiratet, 4 Kinder
Gemeinde: seit 2012 Gründer und Pastor der FeG dreisechzehn in Hannover
Lieblingsvers: Galater 5,1: „So hat uns Christus also wirklich befreit. Sorgt nun dafür, dass ihr frei bleibt, und lasst euch nicht wieder unter das Gesetz versklaven.“ Der Vers ist der Schlüsselvers zu meinem Lieblingsbuch, dem Galaterbrief.
Warum ich FeG-Pastor bin: Nach zwei Gemeindegründungen ohne die Anbindung an einen Gemeindebund habe ich mit unserem Bund die perfekten Rahmenbedingungen dafür gefunden, weitere Gemeinden zu gründen.
Dienstmotto: Gründung, Entwicklung und Multiplikation missionaler Gemeinden