6. Dezember 2018 | Allgemein

Im Glauben erfrischt – Gute Nachrichten für Vechta

Die Kleinstadt Vechta liegt im überwiegend katholischen Umfeld, das von der Gegenreformation geprägt ist. Viele denken hier an einen Gott, der durch verschiedene gute oder religiöse Taten positiv gestimmt werden muss. Daher macht es uns große Freunde, über Gottes Liebe, Vergebung und Glauben zu sprechen. Allerdings sind für viele unserer Besucher traditionelle kirchliche Formen „verbrannt“.

Gute Nachricht als Angebot

Gute Erfahrungen machen wir mit dem Format „Brunch Plus“ – eine Idee aus Wolfsburg. Wir laden persönlich ein und Gäste bringen wieder andere mit. In einem öffentlichen Restaurant bekommen sie ein gutes Frühstück und danach ein „kurzes“ Programm von ca. 45 Minuten mit Musik, Gedankenanstoß und anderen Beiträgen. Wir sagen ihnen die gute Nachricht von Jesus als Angebot. Das kommt gut an – und sie bezahlen sogar dafür. Auch die Gottesdienste sind in öffentlichen Räumen – da trauen sich Neue leichter hin, denn „sie kennen das dort ja schon.“

Schritte zum Glauben anbieten

Was uns wichtig ist? Wir versuchen, allen Besuchern einen nächsten Schritt anzubieten: zu einem niederschwelligen Konzert, einem Brunch Plus, einem Seminar zum Glauben-Kennenlernen. Weiter zu einem Gottesdienst, einem Hauskreis oder zur Mithilfe und Mitarbeit. Das sind keine revolutionären Ideen, aber Gott schenkt, dass einige Vechtaer Schritte zum lebendigen Glauben gehen. Im Juni durften wir eine ganze fünfköpfige Familie taufen. Wir sind dankbar – und beten um mehr!

Julia* kommt beim Kindertreffen der Volkshochschule mit Anke in Kontakt. Sie treffen sich erst privat und es entstehen Fragen zum Glauben. Sie kommt darauf mehrmals zum Brunch Plus, danach zum Gottesdienst – und trifft eine Lebensentscheidung für Jesus. Jürg* ist mit einer Christin verheiratet, geht aber nicht gerne zu einem Gottesdienst. Beim Brunch Plus kommt er wegen des Essens und dem Gedankenanstoß zum Glauben. Die Kinder kommen gerne mit und sind offen.

Interesse am Glauben

Seit Herbst 2015 gibt es unsere Initiative. Zunächst sprechen wir im Gemeindegründungshauskreis über unseren Auftrag, der unsere Motivation zusammenfasst. Wir identifizieren Werte, die erklären, wie wir ihn leben wollen: Wen können wir mit unserer Art und Mitteln in der kinderreichen, mittelständischen, kirchlich geprägten Uni-Stadt Vechta und dem Umfeld erreichen? Es sind die Familien, die Interesse am Glauben haben. Die lockerere Atmosphäre mit Bezug zu Alltagsthemen und modernen Formen (Musik und Technik) baut Schwellen ab.

Baseballcamp mit Glauben

Wir suchen Wege, der Stadt zu dienen: z. B. mit der Begleitung einer fünfköpfigen Flüchtlingsfamilie bei Behördengängen, mit praktischer Hilfe und Hausaufgabenbetreuung. Als Sommer-Ferienaktion bieten wir ein amerikanisch-deutsches Baseballcamp für Kids und Teens zwischen neun und 18 Jahren an. Neben Sport, Spiel und Spaß, Lernen von sozialer Kompetenz und Integration geht es auch zentral um den Glauben. Es entstehen Beziehungen zu Kids, Eltern, Sponsoren, Offiziellen. Alle aus der Gemeinde helfen mit und werden im Glauben erfrischt.

Es ist uns wichtig, dass Gottes Liebe praktisch in das Leben der Stadt einfließt. Aber über all dem ist die Verbesserung der Gesellschaft nicht unser letztes Ziel. Wir laden zum lebendigen Glauben an Jesus ein, denn er allein gibt eine tragfähige Hoffnung für unser Leben über den Tod hinaus.

Dieter Scholze | Pastor der FeG Vechta | vechta.feg.de

*Namen sind geändert